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Treffender, als Franziska Seyboldt es in ihrem Buch "Rattatatam, mein Herz" über ihre eigene Angststörung beschrieben hat, kann das Leben mit einer Angststörung nicht beschrieben werden:

 

"An guten Tage wache ich auf und bin eine Schildkröte. Dann spaziere ich bis an die Zähne bepanzert durch die Straßen. An schlechten Tagen wache ich auf und bin ein Sieb. Geräusche, Gerüche, Farben plätschern durch mich hindurch wie Nudelwasser, ihre Stärke bleibt an mir kleben und hinterlässt einen Film, der auch unter der Dusche nicht abgeht. Ich taumele durch den Tag, immer auf der Suche nach etwas, woran ich mich festhalten kann.

 

Ich finde, sie hat es auf den Punkt gebracht. Es gibt gute Tage und es gibt schlechte Tage. Mit der Zeit und etwas Geduld werden die guten Tage immer mehr! Das passiert nicht ganz von selbst, aber Betroffene können einiges tun, damit sie Schritt für Schritt der Angst wieder ihren angestammten Platz zuweisen können.

  Foto: okashiqueen

 

Wenn du etwas über die Krankheitsbilder Angststörung, Schmerz, Depression und ihre Zusammenhänge erfahren möchtest, werden dir diese Seiten hoffentlich helfen. Als Betroffene ist mir gesundeseele.info eine Herzensangelegenheit und ich möchte

  • über psychische Erkrankungen wie Angststörungen, Panikattacken und Depressionen unabhängig, differenziert und so gewissenhaft und sachlich wie möglich informieren; 
  • dem immer noch sehr großen Stigma gegenüber Betroffenen - gerade in der Arbeitswelt - etwas entgegensetzen und Gesicht zeigen;
  • andere Betroffene und deren Angehörige ermutigen, ihren eigenen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu finden, in dem ich meinen Umgang mit der Angststörung schildere.
  • Und nicht zuletzt möchte ich mit dieser Seite zeigen, dass Menschen, die mit einer Angststörung, Schmerzstörung oder Depression zu kämpfen haben, mehr sind, als ihr seelisches Problem. 

 

Die Angststörung begleitet mich schon einige Jahre. 2002 erlebte ich meine erste schwere Panikattacke, verbunden mit einem sehr schmerzhaften Bandscheibenvorfall. Der Bandscheibenvorfall heilte mit der Zeit aus. Die Angst, die Panikattacken und immer wieder kehrende Rückenschmerzen blieben und schlossen sich zu einem Teufelskreis, der meine Lebensqualität und die meines Umfeldes stark beeinträchtigt hat. 

 

Es gibt meist nicht den einen Grund, warum Angst- oder Panikstörungen entstehen. Für mich kann ich jedoch sagen, dass sich meine Angststörung aus einer langanhaltenden seelischen Überlastung - und den damit verbundenen Erschöpfungssyndromen - entwickelt hat. Im Laufe der Zeit habe ich mich intensiv mit den Hintergründen psychischer Erkrankungen beschäftigt, viel recherchiert, mir durch Aus- und Weiterbildungen Wissen angeeignet und wurde so zu meiner eigenen Expertin. 

 

Mittlerweile lebe ich recht "normal" mit meiner Angststörung. So, wie andere Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen (beispielsweise Diabetes) leben. Das gelingt mir mal besser und mal schlechter. Aber die guten Tage werden immer mehr... 

 

 

Herzlich,

Kerstin

 


Ganz wichtig:

  • Das Lesen dieser Seiten ersetzt keinen Arztbesuch! Solltest du den Verdacht haben, an einer der beschriebenen psychischen Erkrankungen zu leiden, wende dich bitte an deinen Hausarzt oder deine Hausärztin oder an eine Person deines Vertrauens.
  • Solltest du dich gerade in einer akuten Krise befinden, findest du hier mögliche Anlaufstellen.