Die Psychoanalyse nach dem Arzt Sigmund Freud ist die älteste und wohl bekannteste Richtung der Psychotherapie. Ihre Wirksamkeit ist gleichwohl immer noch umstritten. Der klassischen
Psychoanalyse liegt die Vorstellung zu Grunde, dass die Ursache für seelische Probleme in der frühen Kindheit liegen. Werden diese Ursachen bewusst, lösen sich auch die Probleme. Die klassische
Psychoanalyse läuft so ab, dass der Patient auf der Couch liegt und seinen Gedanken freien Lauf lässt. Der Therapeut hakt nach, wenn ihm ein Punkt bedeutsam erscheint und analysiert diesen.
Traumanalysen gehören ebenfalls zur Psychoanalyse.
Konkrete Probleme werden nicht unmittelbar angesprochen, sondern sollen sich im Laufe der Behandlung durch das Bewusstwerden der Ursachen auflösen. Die Behandlung ist auf mehrere Jahre
angelegt.
Kritiker dieser Methode sagen, dass die Psychoanalyse bei konkreten Angststörungen nicht hilfreich ist. Das konkrete Problem wird nicht bearbeitet und die Therapie dauert viel zu lange. Warum
sollte auch etwas, was in der Kindheit passiert ist, meine Angst geringer werden lassen. Diese Kritiker sind oft Verhaltenstherapeuten. Und im Falle einer spezifischen Phobie haben sie
sicher recht, wenn sie kritisieren, dass Wissen darüber, wie und warum ich so bin, wie ich bin, nicht hilft, um angstfrei zu leben. Hier helfe nur üben. Im Falle einer generalisierten
Angststörung zum Beispiel, kann es aber durchaus anders aussehen: Genau das Muster oder die Ursache zu erkennen, aus der sich die Angststörung entwickelt hat, ist oft der Schlüssel, um dieser
Angststörung entgegenwirken zu können.